Schielen / Sehschulung
Die visuelle Früherkennung zur Vermeidung von Schwachsichtigkeit
ist angesichts einer Rate von 6,5 % schwachsichtiger Menschen wichtiger denn je. Die häufigsten Ursachen kindlicher Schwachsichtigkeit sind Schielen, ungleiche Augenbrechkraft und stärkere Fehlsichtigkeiten.
Die augenärztliche Untersuchung von Kindern ist erforderlich
sofort: | bei Kindern mit Augenbesonderheiten wie Oberlidherabhängen, Trübungen der Hornhaut oder Augenlinse, weißer Pupille, Augenzittern, vergrößertem Augapfel, bei Frühgeborenen |
mit 12 Monaten: | bei Kindern aus Familien, in denen Schielen oder ungleiche Augenbrechkraft oder stärkere Fehlsichtigkeiten aufgetreten sind und bei allen Frühgeborenen |
mit 24 Monaten: | bei allen Kindern zur frühzeitigen Entdeckung von Mikro-Schielen, höherer Fehlsichtigkeit und ungleicher Augenbrechkraft |
mit 48 Monaten: | bei Kindern aus Familien in denen Schielen vorkommt zum Erfassen des Spätschielens |
Sehschulung bei Schielkindern dient der Behandlung der Schwachsichtigkeit und der Verbesserung der Augenstellung.
Eine Verordnung einer Brille ist in der Schielbehandlung zumeist nötig. Bei nur wenigen Schielformen kann ohne Okklusion d.h. ohne Abkleben eines Auges eine Verbesserung der Sehschärfe des schielenden Auges erreicht werden. Bei den meisten Schielformen ist aber eine Okklusionstherapie unterschiedlicher Zeitdauer nötig, bis seitengleiche Sehschärfe und freies Abwechseln der Augen erreicht wurde. Sehschulkontrollen sind dann je nach Verlauf alle 3 Monate und später alle 6 Monate erforderlich, um zu sehen, ob das erreichte Sehschärfen-Resultat unter einer langsam reduzierten Okklusionstherapie stabil bleibt. Eine vergleichbare Sehschulung wie bei Schielkindern ist auch bei Kindern mit ungleicher Augenbrechkraft und hohen Fehlsichtigkeiten erforderlich, um Schwachsichtigkeit zu verhindern.
Eine Sehschulbehandlung ist auch notwendig bei Menschen mit Augenzittern, bei Endokriner Orbitopathie und bei den verschiedenen Formen des Lähmungs-Schielens.